Die Anästhesisten sind mit Ihrem „Schmerzdienst“ für die früh postoperative Schmerztherapie verantwortlich. Sie stellen für Sie ein Behandlungsschema zusammen, das dann im Verlauf stetig angepasst und aktualisiert wird. Sie erhalten eine Basistherapie mit regelmässigen Schmerzmedikamenten. Wenn diese Dosis noch ungenügend ist, um ein gut erträgliches Schmerzniveau für Sie zu erreichen, können Ihnen weitere Reservemedikamente vom Pflegepersonal auf der Abteilung verabreicht werden. Dafür müssen Sie bitte eine entsprechend Rückmeldung an uns geben. Für die richtige Einstellung der Schmerztherapie werden Sie mehrfach täglich nach Ihrem Schmerzniveau auf einer Skala von 1-10 gefragt. Es ist das Ziel, dass der Ruheschmerz unter 3-4 liegt und der Bewegungsschmerz nicht über 5 Punkten.
Hüftprothesen-Operationen gelten als wesentlich weniger schmerzhaft als Knieprothesen. Hier reichen in der Regel die üblichen Schmerztabletten für ein erträgliches Schmerzniveau aus. Bei den Knieprothesen ist meist ein multimodales Schmerzkonzept erforderlich. Bereits während der Operation Spritzen wir einen Schmerzmedikamenten-Cocktail direkt in das Gewebe um das Kniegelenk. Dies führt in der Regel zu einer etwa 10-stündigen Schmerzfreiheit und reduziert die Nachblutungen und schmerzhafte Schwellungen. Ausserdem kommt während den ersten 48 Stunden zusätzlich nach Bedarf eine intravenöse Schmerzpumpe zum Einsatz, über die Sie Ihren Schmerzmittelbedarf selbstständig steuern können. Schmerzkatheter zur direkten Betäubung der Hauptnerven des Beins sind nur in seltenen Fällen notwenig und sinnvoll, da sie immer auch die Mobilität einschränken. Sie finden nur in speziellen Fällen Anwendung, beispielsweise bei Medikamentenunverträglichkeiten oder anderweitig nicht beherrschbaren Schmerzen. Dann ist die Nervenblockade sehr effektiv.