Heute führen wir 95% der Knieoperationen mithilfe der Roboterunterstützung durch und verfügen bereits über eine Erfahrung von über 3000 derartiger Operationen.
Unsere Praxis articon zählt zu den Pionieren der computer-gestützten und roboter-assistierten Chirurgie in Europa. Seit über 10 Jahre verwenden wir computer-assistierte Verfahren für Prothesen Implantationen.
In einer 2021 veröffentlichen Studie konnten wir zeigen, dass die Rehabilitation nach einer Totalprothese rascher gelingt, wenn wir das Kniegelenk mithilfe der roboter-gestützten 3D Planung exakt anatomisch mit der Prothese rekonstruieren können. In einer weiteren Forschungsarbeit haben wir gezeigt, dass die Verwendung der MAKO-Technologie zu einer Reduktion der Komplikationen bei Knieprothesen, insbesondere bei Teilprothesen führt (bis zu 75%).
Was bedeutet roboter-gestützte Knieprothesen-Implantation?
Es sind mittlerweile unterschiedliche „Operationsroboter-Systeme“ für die Implantation von Knieprothesen verfügbar. Hinter dem Begriff „roboter-assistiert“ verbirgt sich eine Reihe an Technologien, die darauf ausgerichtet sind, die Präzision der Operation zu erhöhen und Operationsfehler zu vermeiden. Technologisch unterscheiden sich die Systeme jedoch noch wesentlich.
Die von uns verwendete MAKO Technologie ist das einzige Roboter-System, dass mit einer vorgängigen CT-Planung arbeitet. So können wir schon vor der Operation die Prothese exakt planen und die individuellen Eigenheiten Ihres Kniegelenkes berücksichtigen. Während der Operation wird die Säge zwar vom Chirurgen selbst aktiviert und geführt, der Roboter kontrolliert aber exakt die Sägeebene und verhindert Abweichungen. Dadurch werden auch die umgebenden Gewebe geschützt und weniger verletzt. Chirurgische Fehler werden durch die Roboter-Anwendung minimiert.
Unser MAKO Roboter-System das einzige, mit dem wir sowohl Knie-Teilprothesen, -Totalprothesen und Hüftprothesen operieren und sogar Wechseloperationen von Kunstgelenken durchführen können.
Wie läuft eine MAKO roboterarm-assistierte Operation ab?
Als Vorbereitung für eine MAKO Operation wird zunächst eine Computertomografie des betroffenen Gelenkes, bzw. des Beines erstellt. Dies geschieht in der Regel etwa 2 Wochen vor der Operation und wird bei uns im Salem-Spital durchgeführt, da hier die dafür zertifizierten Geräte bereitstehen. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten. Aus diesen Bildern wird vor der Operation von einem Spezialisten-Team am Computer ein virtuelles, dreidimensionales Modell Ihres Gelenkes erstellt und eine erste Planung der Operation durchgeführt. Dieses Modell, sowie die Planung werden dann dem Operateur gezeigt. Der Operateur kann dabei alle Planungsschritte nachvollziehen und ggf. die Operationsplanung an Ihre Bedürfnisse anpassen oder optimieren.
Mit dieser Planung kann die Operation beginnen. Die gesamte Operationsvorbereitung unterscheidet sich für Sie nicht von unserem sonstigen Standardprozedere, insbesondere was Narkoseverfahren oder Operationszeit betrifft. In erster Linie stehen mit dem Roboter, der Kamera und der Arbeitsstation mehr technische Geräte im Operationssaal als gewohnt. Während Sie sich noch in der Operationsvorbereitung befinden, werden der Computer im Operationssaal hochgefahren und der Roboterarm kalibriert. Dies wird jeweils von einem speziell ausgebildeten Mitarbeiter des Herstellers gemacht, der jede der MAKO Operationen von Anfang bis Ende begleitet. Sie werden in den Operationsaal gefahren, wo bereits alles aufgebaut und vorbereitet ist.
Im nächsten Schritt – und das ist spezifisch für alle computer-gestützten Operationsverfahren – werden optische Marker am Ober- und Unterschenkelknochen befestigt. Über diese Marker erkennt das Navigationssystem mit Infrarotkamera während der gesamten Operation, in welcher Position sich Ihr Bein im Raum befindet. Dann werden mit Bewegungen und Tastinstrumenten die Anatomie Ihres Kniegelenks mit dem 3D-Knochenmodell im Computer abgeglichen. Dieser gesamte Prozess nimmt weniger als 5 Minuten in Anspruch. Nun besteht ein sehr exaktes Bild Ihrer Knochenanatomie im Computer.
Für die korrekte endgültige Einstellung der Prothesenkomponenten am Kniegelenk fehlen allerdings noch die Informationen zu den Bändern und Weichteilen. Dafür wird in einem nächsten Schritt zusätzlich die Bandspannung in unterschiedlichen Positionen des Gelenkes in das System eingelesen. Der Chirurg bewegt hierfür des Gelenk durch und speichert die Bandstabilität dabei ab. Jetzt wird der initiale Operationsplan in Bezug auf die Weichgewebe überprüft und feinjustiert. Zielsetzung ist es, ein über den gesamten Bewegungsradius stabiles Gelenk mit einem möglichst natürlichen Bewegungsablauf zu rekonstruieren. Jeder einzelne Parameter kann dreidimensional im 0,5 mm oder 0,5°-Bereich verändert werden. Erst wenn diese virtuelle Planung optimiert ist, wird der eigentliche Roboterarm an den Operationstisch gefahren und eingerichtet. Jetzt werden mit Hilfe des MAKO Roboterarmes die Sägeschnitte angelegt, bzw. das Prothesenbett gefräst. Das eigentliche Instrument wird dabei zu jederzeit vom Chirurgen geführt.
Der Roboter gibt lediglich die korrekte und geplante Sägeebene vor, bzw. verhindert ein falsches Einstellen der Säge. Ausserdem gibt er enge Grenzen für die Instrumente vor. Wann immer der Chirurg den definierten Sägebereich verlassen möchte, stoppt das Gerät automatisch. Dadurch werden die umliegenden Weichteilstrukturen besser als mit jedem Haken geschützt. Nachdem alle Sägeschnitte durchgeführt sind, kann die Probeprothese eingesetzt werden und damit noch einmal der korrekte Sitz und die korrekte Bandstabilität überprüft werden. Dies wird durch den Computer noch einmal objektiv ausgewertet. Sollten sich irgendwelche Abweichungen zeigen, kann jederzeit eine Korrektur mit dem System vorgenommen werden. Verläuft alles nach Plan wird dann die Originalprothese eingesetzt. Anschließend erfolgen der übliche Wundverschluss und das Entfernen der Knochenmarkierungen im Ober- und Unterschenkel. Die Nachbehandlung und Rehabilitation entspricht unserem Optimal Recovery Nachbehandlungsschema, wobei wir wegen der weichteilschonenden Technik häufig eine schnellere Rehabilitation beobachten.
Zuzahlung für die Roboter-Technologie
Zum derzeitigen Zeitpunkt wird die roboter-gestützte Technik und die damit verbundenen Mehrkosten nur von einer halbprivaten oder privaten Zusatzversicherung übernommen. Allgemein-versicherte Patientinnen und Patienten, die sich für die MAKO-Technik entscheiden müssen einen Selbstbehalt von CHF 1200 übernehmen.