Ein Verschleiss-bedingter Knorpelschaden kann bis heute nicht repariert oder rückgängig gemacht werden.
Alternative Therapien zielen hauptsächlich auf Schmerzlinderung ab. Laut Studien ist die Selbsttherapie der Patientin und des Patienten der wichtigste Erfolgsfaktor. Bewegungen mit geringer Belastung, wie Radfahren oder Schwimmen, können die Beschwerden oft lindern. Schmerzhafte Überlastungen sollten vermieden werden. Regelmässige Dehnungübungen und eine gute muskuläre Gelenkführung können ebenfalls hilfreich sein. Zudem spielt das Körpergewicht eine wichtige Rolle: Eine Gewichtsreduktion entlastet das Knie erheblich.
Medikamente und Schmerzmittel
Falls die Schmerzreduktion unzureichend ist, können Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel eine Option sein. Chondroitinsulfate, Glucosamin, Kurkuma und Omega-3 gelten als knorpelprotektiv und entzündungshemmend. Entzündungshemmer wie Ibuprofen oder Diclofenac sind ebenfalls wirksam, sollten aber nur bei Bedarf und kurzfristig eingesetzt werden. Eine regelmässige Einnahme sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Infiltrationstherapie und Eigenblut
Bei akutem, entzündlichem Schmerz ist zusätzlich auch eine Infiltrationstherapie des Hüftgelenkes möglich. In Abhängigkeit des Schweregrads des Knorpelverschleisses kann eine Infiltration mit Hyaluronsäure hilfreich sein.
Zur Entzündungshemmung wird in der Regel ein Cortisonpräparat verwendet. Allerdings sollten solche Therapien nicht zu häufig und nicht in zu kurzem Abstand wiederholt werden. Zu betonen ist, dass nach einer Cortisoninjektion ins Gelenk während den darauf folgenden 3 Monaten wegen erhöhtem Infektrisiko nicht operiert werden sollte. Meist hat eine Cortison-Injektion einen weniger guten Effekt als Beispielsweise am Kniegelenk. Sie werden bezüglich der Sinnhaftigkeit einer Infiltration in unserer Sprechstunde beraten. Alternativ bieten wir auch die Möglichkeit einer Eigenbluttherapie in unserer Praxis an. Laut Studienlage hat sie bei den Früharthrosen eine bessere Wirksamkeit als Cortison.
Eine Infiltration nur mit einem lokalen Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) kann auch aus diagnostischen Gründen für die Eruierung der Schmerzquelle hilfreich sein, wenn beispielsweise zeitgleich Rückenschmerzen bestehen. Durch die Infiltration kann man oft differenzieren, welcher Teil des Schmerzes tatsächlich hüftbedingt ist.
Knorpeltransplantation und Hüft-Arthroskopie
Therapien wie eine Knorpeltransplantation funktionieren wegen der Gelenkbelastung grundsätzlich schlechter als zum Beispiel am Kniegelenk. Eine Hüftgelenkspiegelung und Knorpelglättung ist bei einer etablierten Hüftarthrose in der Regel nicht angezeigt. Durch die notwendige Aufdehnung des Gelenkes und das Aufpumpen mit Überdruck kann es sogar zu einer Aktivierung der Arthrose und einer Schmerzverschlechterung kommen.
Entscheid zur operativen Versorgung
Kommt es trotz der genannten Massnahmen nicht zu einer genügenden Beschwerdelinderung, bzw. besteht eine deutliche Einschränkung in der Mobilität und Lebensqualität, sollte über eine operative Therapie nachgedacht werden.
Bei fortgeschrittener Arthrose ist der künstliche Gelenkersatz die Therapie der Wahl – also eine Hüftprothese. Die wichtigsten Kriterien sind nicht das Röntgenbild oder die Schwere der Arthrose, sondern Ihre Beschwerden, Schmerzen und Einschränkungen. Entsprechend ist Ihr persönliches Empfinden ein wichtiger Faktor zur Definition des „richtigen“ Operationszeitpunkts.
Anhaltspunkte für den Entscheid zur Hüftoperation sind, wenn sie
- Weniger als 1 Stunde schmerzfrei Laufen können
- Probleme mit dem Schuhe und Sockenanziehen haben
- Ihre Lebensqualität und Aktivität deutlich eingeschränkt ist
- Ruhe- und Nachtschmerzen haben
- häufiger Schmerzmedikamente benötigen
Der Entscheid für eine Operation wird in einem persönlichen Gespräch mit uns zusammen getroffen, wobei wir als Berater wirken.