Der Mako Roboter ist bereits seit 18 Jahren in der Prothetik etabliert und wurde seitdem ständig weiterentwickelt. Inzwischen existieren mehr als 300 veröffentlichte wissenschaftliche Studien, mehr als 1’500 Mako-Systeme sind weltweit im Einsatz und damit über 1’000’000 Eingriffe durchgeführt.
Weltweite Erfahrungen mit der MAKO-Technologie
Die von uns eingesetzte MAKO-Technologie gibt es bereits seit 2006 und es bestehen klinische Erfahrungen von mittlerweile über 15 Jahren. Zuerst konnten „nur“ Knieteilprothesen operiert werden. Später kam die Hüftprothetik und schliesslich 2016 die Möglichkeit zur Implantation einer Knie-Totalprothese hinzu. Weltweit sind heute über 1’500 dieser MAKO Operationsroboter im Einsatz und bereits über 1’000’000 Prothesenimplantationen durchgeführt worden. Es handelt sich entsprechend um eine etablierte Therapieform.
Bei articon setzen wir die Technologie bereits seit 2018 ein und haben bis heute über 3’000 MAKO Operationen im Berner Prothetikzentrum durchgeführt. Für uns stellt die Roboter-Assistenz auf Grund unserer positiven Erfahrungen mittlerweile das Standardverfahren für die Implantation von Knieteil-, Knietotalprothesen und auch Hüftprothesen dar und es kommt in über 95% der Operationen zur Anwendung. Seit 2024 können wir auch Prothesen-Wechseloperationen mit Hilfe der Roboter-Technik durchführen.
Zusätzliche Risiken?
In der kritischen Analyse unserer eigenen MAKO-Operationen traten bisher keine spezifischen Risiken oder Komplikationen durch die Anwendung der Roboter-Technologie auf. Das MAKO System selbst zeigt eine zu erwartende hohe Reproduzierbarkeit und extrem geringe Fehleranfälligkeit. Wir können zeigen, dass das Risiko für Komplikationen und insbesondere Zweit-Eingriffe an dem operierten Gelenk durch die MAKO-Technologie sogar sinkt. Auch in der Fachliteratur wurde dieser Effekt nachgewiesen. Es bestehen allerdings noch keine, bzw. nur wenige Langzeitdaten über mehr als 10 Jahre für Knie- und Hüfttotalprothesen. Da das System aber auf bekannte und etablierte Prothesenmodelle zurückgreift, die in internationalen Prothesenregistern über eine Standzeit von 10 Jahren hervorragende Werte zeigen, ist nach jetzigem Wissen nicht von einem spezifischen Risiko auszugehen
In der ersten Zeit nach Einführung der Roboter-Technologie in unserer Praxis kam es sehr selten zu Knochenbrüchen am Oberschenkel, dort wo die Knochenmarkierungen für die Navigation gesetzt worden sind. Entsprechend haben wir die Positionierung angepasst und diese Komplikation dadurch heute vermeiden können.
Gibt es eine Lernkurve?
Die Lernkurve beschränkt sich auf das Erlernen der neuen Abfolge der Operationsschritte wegen des Operationsroboters, was zu Beginn etwas mehr Zeit erfordert. Mittlerweile haben wir derart viel Erfahrung mit dem System, dass unsere Operationszeit sogar reduziert ist zu der Ära vor Einführung der Robotik.
Auch gibt es eine gewisse Lernkurve bezüglich der optimalen Entscheidungsfindung in der Operation mit den zahlreichen Parametern, die die Technologie dem Chirurgen nunmehr zur Verfügung stellt. Hier können Fehlentscheidungen getroffen werden, die das Ergebnis negativ beeinflussen. Dies ist oft nur für den Spezialisten vollständig und korrekt zu erfassen. Wir haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Forschungsarbeiten zur „optimalen“ Prothesenpositionierung und Balancierung des Gelenkes mit der Roboter-Technik durchgeführt und sind hier international Pioniere. Von diesem grossen Erfahrungsschatz können Sie heute als unsere Patienten profitieren.
Warum operiert nicht „Jeder“ mit dem Roboter?
Die aktuellen Nachteile der Technologie liegen eher auf der Seite der Klinik und der Anwender, als bei den Patienten. Natürlich bedeutet die Maschine für uns einen höheren technischen und logistischen Aufwand. Dies gilt für die Wartung, die Organisation, bis hin zur eigentlichen Operation, wo die Einrichtung und der Aufbau des Systems etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Dieser Mehraufwand lohnt sich nur bei entsprechend hoher Fallzahl, dass alle Prozesse auf den Roboter optimiert werden können. Wir führen jährlich über 500 Roboter-assistierte Eingriffe pro Standort durch, so dass wir diese Nachteile gut im Griff haben. Für Einheiten mit geringerem Spezialisierungsgrad lohnt sich der Mehraufwand jedoch häufig nicht.
Ein weiterer Nachteil der Technologie sind zudem die Kosten für den Roboter (Investition und Unterhalt) und die erforderlichen Verbrauchsmateralien für jeden Eingriff. Daraus entstehen für uns und die Klinik Mehrkosten, die aktuell durch die Kostenträger nicht getragen werden. Dies liegt vor allem an der Neuheit des Systems in der Schweiz und dem noch fehlenden Nachweis, dass auf lange Sicht durch Reduktion der Komplikationen und Fehler auch ein wirtschaftlicher Nutzen besteht. Eben diesen müssen wir als die Pioniere der Technologie für die Schweiz erbringen.
Bei allgemein versicherten Patientinnen und Patienten müssen wir für die Technologie eine Zahlung von CHF 1200.- erheben, um die Kosten dieser neuesten Technologie während der Operation zu decken. Der Betrag wird als einmalige Innovations-pauschale erhoben, was auch keinen Konflikt mit dem gesetzlich garantierten Tarifschutz hervorruft.
Für zusatzversicherte Patientinnen und Patienten (halbprivat oder privat) entstehen keine zusätzliche Kosten, die roboterarm-assistierte MAKO Technik wird durch Ihre Versicherung/ Krankenkasse abgedeckt.