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Spezialgebiet Knieprothetik

Kniearthrose und Knie-Prothese

Unsere Kernkompetenz Nummer 1 ist der Gelenkersatz des Kniegelenkes und wir verfügen mit über 250 Prothesenimplantation pro Jahr über viel Erfahrung auf diesem Gebiet.

In knapp 40% der Fälle greifen wir dabei auf Teilprothesen zurück, die dem Patienten eine raschere Rehabilitation und ein natürlicheres Gelenkgefühl ermöglichen und somit oft auch eine bessere Sportfähigkeit. Durch den Einsatz der roboter-assistierten Operationsverfahren mit dreidimensionaler Operationsplanung ist uns in geeigneten Fällen gar die Kombination von 2 Teilprothesen unter Erhalt der Kreuzbänder möglich.

Bei den Knie-Totalprothesen fliessen die neuesten Erkenntnisse über die Implantate und vor allem der Art und Weise der Implantation mit ein. Unsere Philosophie ist es, die individuellen Eigenheiten des Kniegelenkes zu berücksichtigen und die Knieprothese entsprechend an Ihrer spezifischen Anatomie und den Bandstrukturen auszurichten. In diesen Methoden zählen wir zu den absoluten Spitzenkräften in Europa.

Seit Mitte 2018 bieten wir die MAKO-Technologie, ein Roboter-Assistenzsystem bei den Teil- und Totalprothesen an, um die Patientensicherheit zu verbessern und operative Komplikationen weiter zu minimieren. Ausserdem erlauben uns diese Technologien, die Prothesenposition präziser auf Ihre individuelle Ausgangslage anzupassen. Bis heute haben wir bereits über 1000 roboter-assistierte Knie-Prothesenimplantationen durchgeführt und wenden in über 80% der Fälle die MAKO-Technologie an.

Die steigende Kompetenz in der Knieprothetik führt auch zu einer wachsenden Anzahl an Zuweisungen für Revisions- und Wechseloperationen. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Zweitmeinungs-Sprechstunde zur detaillierten Problemanalyse von schmerzhaften Knieprothesen etabliert und führen mittlerweile knapp 50 Knieprothesenwechsel pro Jahr durch.

Die Operation "Knieprothese", wie auch die gesamte Vor- und Nachbehandlung haben wir nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen standardisiert und optimiert und ein spezielles Rehabilitationsprogramm "Optimal Recovery" zusammengestellt. So möchten wir Sie möglichst rasch in Ihren Alltag und Ihr gewohntes Umfeld zurück führen.





Gelenkerhaltende Therapieverfahren

Ist vom Verschleissbild und den Beschwerden noch keine Prothese notwendig, haben wir ebenso Möglichkeiten sie in der konservativen und gelenkerhaltenden Therapie zu unterstützen. Wir führen zum Beispiel Infiltrationstherapien mit Cortison und/oder Hyaloronsäure zur Schmerz- und Entzündungshemmung am Kniegelenk durch. Es besteht eine enge Kooperation mit Orthopädietechnikern vor Ort, die durch spezielle Einlagen oder Gelenkschienen eine Schmerzlinderung erreichen können. Ausserdem gehören arthroskopische Verfahren wie eine Knorpel-, oder Meniskusglättung mit zu unserem Behandlungsspektrum. Diese können auf Grund ihrer geringen Invasivität heute sogar grösstenteils ambulant durchgeführt werden. Bei bestehenden knöchernen Fehlstellungen bieten wir Korrektur- und Umstellungsoperationen an. Dabei greifen wir in der Regel ebenso auf moderne computer-gestützte Operationsverfahren wir die Navigation und die Verwendung von 3D-Operationsplanungen zurück.




Weiterführende Informationen zur Kniechirurgie

  • Arthrose des Kniegelenkes (Gonarthrose)+

    Der Verschleiss des Kniegelenkes wird als Arthrose bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Abnutzung des Knorpelbelags, oft begleitet von Entzündungsprozessen.

    Die Ursachen des Verschleisses können altersbedingt sein, aber auch durch Fehlstellungen (O-Beine oder X-Beine), vorangegangene Verletzungen (z.B. Kreuzbandriss, Meniskusriss), Voroperationen oder auch andere Erkrankungen wie Rheuma verursacht werden.

    Der Verschleiss bereitet irgendwann im Krankheitsverlauf Schmerzen im und um das Kniegelenk. Üblicherweise beginnen diese mit Anlaufbeschwerden nach längerem Sitzen und Belastungsschmerzen nach dem Sport oder längeren Belastungen, dann nach längerem Gehen oder Treppen steigen. Kommt eine Entzündung hinzu, bestehen häufig auch Ruhe- und Nachtschmerzen. Ausserdem kann es zu Bewegungseinschränkungen und Instabilitäten im Kniegelenk kommen.

    Die wichtigste Untersuchung zum Nachweis einer Arthrose ist neben der Erhebung des Krankheitsverlaufs und der klinischen Untersuchung des Kniegelenks das Röntgenbild. Hier kann man durch die Verschmälerung des Gelenkspaltes indirekt den Knorpelverschleiss darstellen. Die Aufnahmen werden dafür unter Belastung des Gelenkes, also im Stehen angefertigt. Zudem wird eine Aufnahme der gesamten Beinachse erstellt, um Achsenabweichungen festzustellen. Zur genauen Beurteilung der Bandstabilität und des Zustands des inneren und äusseren Kniekompartimentes können in bestimmten Situationen zusätzlich „Stressaufnahmen“ angefertigt werden.

    Eine MRI Untersuchung ist für bestimmte Fragestellungen zu Knorpelschäden, den Menisken oder Bändern sinnvoll, aber zur Abklärung der Arthrose nur selten nötig.

    Articon.ch Arthrose des Kniegelenkes (Gonarthrose)
  • Nicht-operative Therapiemöglichkeiten der Arthrose+

    Ein Verschleiss bedingter Knorpelschaden kann bis heute nicht repariert oder rückgängig gemacht werden. Bei einer fortgeschrittenen Kniearthrose können Schmerzen und Gehfähigkeit oft nur durch Ersatz mit einem Kunstgelenk, einer Knieprothese verbessert werden.

    Alternative Therapien konzentrieren sich in erster Linie auf die Schmerzlinderung. Nach der verfügbaren Studienlage ist die Selbsttherapie und Lebensführung des Patienten dabei der wichtigste Erfolgsfaktor. Vor allem Bewegungen mit wenig Belastung wie beim Velofahren oder Schwimmen, lassen die Beschwerden oft abnehmen. Eine schmerzhafte Überlastung des Kniegelenkes sollte möglichst vermieden werden. Auch regelmässige Dehnungsübungen und eine gute muskuläre Gelenkführung können zur Beschwerdelinderung beitragen. Im weiteren spielt das Körpergewicht eine wesentliche Rolle. Eine Gewichtsreduktion entlastet Ihr Knie massgeblich.

    Ist damit die Schmerzreduktion ungenügend, stellen auch Medikamente eine Therapieoption dar. Zum Beispiel wird die Einnahme von Chondroitinsulfaten, Glucosamin und Omega-3 als knorpelprotektiv und entzündungshemmend beschrieben.

    Bei Bedarf können auch klassische Schmerzmittel eingesetzt werden. Am wirksamsten sind Entzündungshemmer wie Ibuprofen oder Diclofenac. Die längerfristige, regelmässige Einnahme dieser Medikamente kann jedoch zu Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden und Nierenschädigungen führen, sodass sie eher nur bei Bedarf oder kurzfristig eingesetzt werden sollten. Eine länger dauernde Einnahme ist in jedem Fall mit Ihrem behandelnden Arzt abzusprechen, bzw. zu kontrollieren.

    Alternativ können diese Medikamente am Kniegelenk auch als Salbe oder Gel einmassiert werden. Dies hat geringere Nebenwirkungen, allerdings auch einen geringeren schmerzlindernden Effekt.

    Bei akutem entzündlichem Schmerz ist zusätzlich eine Infiltrationstherapie des Kniegelenkes möglich. In Abhängigkeit der Schwere des Knorpelverschleisses kann eine Infiltration mit Hyaluronsäure hilfreich sein, was die Elastizität des vorhandenen Restknorpels verbessern kann. Zur Entzündungshemmung wird in der Regel ein Cortisonpräparat verwendet. Solche Therapien sollten nicht zu häufig und nicht in zu kurzem Abstand wiederholt werden (maximal 3x pro Jahr). Es gilt festzuhalten, dass nach einer Cortisoninjektion, eine grössere Operation an diesem Gelenk wegen erhöhter Infektionsgefahr während 3 Monaten nicht durchgeführt werden sollte.

    Therapien wie eine Knorpeltransplantation oder Ersatzplastiken beschränken sich in der Regel auf kleinere, unfallbedingte Knorpelschäden bei jungen Patienten. Eine Kniegelenkspiegelung (=Arthroskopie) und Knorpelglättung, bzw. eine operative Behandlung eines zusätzlichen Meniskusrisses ist in Einzelfällen möglich, aber heute nur noch bei mechanischen Blockaden sinnvoll. Bei solchen Operationen kann es zu einer Aktivierung der Arthrose und Verstärkung von Knochenmarksschwellungen mit Verstärkung der Schmerzen kommen. Dies hat mit dem notwendigen Flüssigkeitsdruck im Kniegelenk bei der Arthroskopie zu tun.

    Liegen Achsenfehlstellungen (O- oder X-Bein) als Ursache für den Verschleiss vor, kann unter Umständen eine gelenkerhaltende Therapie durchgeführt werden, indem die Achse operativ korrigiert wird und damit der erkrankte Gelenkbereich entlastet werden kann. Diese Behandlungsoption wird in der Diagnostik in unserer Sprechstunde mit überprüft. Sie kommt in Betracht bei jüngeren, körperlich aktiven Patienten mit noch nicht vollständigem Kollaps des Gelenkes wegen der Arthrose.

    Eine Behandlung mit Schuheinlagen zur Belastungsänderung im Kniegelenk ist eine sinnvolle Ergänzung. Sie wirkt beim O-Bein etwas weniger als beim X-Bein, vor allem wenn zusätzlich ein Knick-Senkfuss besteht. In Betracht kommen vor allem beim O-Bein spezielle, redressierende Knieschienen, die jedoch durch einen schlechten Tragekomfort oft wenig alltagstauglich sind und damit speziellen Situationen vorbehalten bleiben (z.B. bei sportlichen Aktivitäten). Auch Schienen helfen mehrheitlich bei Arthrosen in Anfangsstadien, wo eine Operation noch nicht sinnvoll ist.

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    Viel Bewegung mit wenig Belastung ist das Credo, wie z.B. Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking

    Viel Bewegung mit wenig Belastung ist das Credo, wie z.B. Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking

    Spezielle Unterschenkelschienen können zu einer Entlastung des Kniegelenkes beitragen

    Spezielle Unterschenkelschienen können zu einer Entlastung des Kniegelenkes beitragen

    Beispiel einer korrigierenden und stabilisierenden Knieorthese

    Beispiel einer korrigierenden und stabilisierenden Knieorthese

  • Die Knie-Prothese+

    Auf diesen Seiten möchten wir Sie über die Therapiemöglichkeiten der Kniearthrose mit einer Teilprothese oder Totalprothese aufklären und Ihnen die Besonderheiten unseres Behandlungskonzeptes darstellen. Beginnend mit der Entscheidung zur operativen Therapie wird der gesamte Ablauf von Operation und Nachbehandlung dargestellt. Die unterschiedlichen Prothesenmodelle finden sie ebenso erklärt.




    Entscheid zur operativen Versorgung

    Kommt es trotz der genannten konservativen Therapiemassnahmen nicht zu einer Beschwerdelinderung der Knieschmerzen, bzw. besteht eine deutliche Einschränkung in der Mobilität und Lebensqualität oder Arbeitsfähigkeit sollte über eine operative Therapie nachgedacht werden.

    Neben den Schmerzen spielt somit die Funktionseinbusse eine entscheidende Rolle.

    Bei fortgeschrittener Arthrose ist der künstliche Gelenkersatz die Therapie der Wahl, also eine Knieprothese.

    Die wichtigsten Kriterien sind nicht das Röntgenbild oder die Schwere der Arthrose, sondern Ihre Beschwerden und Einschränkungen. Deswegen ist Ihr persönliches Empfinden zentraler Faktor zur Festlegung der Indikation für eine Gelenkprothese und des „richtigen“ Operationszeitpunkts.

    Der Entscheid für eine Operation wird in einem persönlichen Gespräch mit uns zusammen getroffen, wobei wir als Berater wirken.

    Als Anhaltspunkte für eine demnächst anstehende Operation gelten:

    • Eine schmerzfreie Gehstrecke von unter einer Stunde
    • Schmerzen in der Nacht
    • Notwendigkeit zum permanenten Einsatz von Schmerzmitteln
    • Schwierigkeiten beim Schuhe und Socken anziehen, Steifigkeit des Gelenks, Unsicherheit und Instabilitätsgefühl
    • Eventuell eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit



    Wahl der Prothesenversorgung

    Heute stehen uns eine Vielzahl unterschiedlicher Knieprothesenmodelle zur Verfügung. Unser wesentliches Prinzip bei der Auswahl des richtigen Prothesentyps für Sie ist es, so viel Ihres natürlichen Kniegelenkes zu erhalten wie möglich. Das bedeutet, dass wir möglichst nur den Teil des Gelenkes ersetzen, der tatsächlich einen schmerzhaften Verschleiss aufweist. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass dadurch der Eingriff selbst kleiner ausfällt, die Komplikationsrate sinkt, wichtige Bandstrukturen in ihrem Kniegelenk erhalten werden können und damit der Bewegungsablauf im Knie natürlicher funktioniert (Erhalt der natürlichen Kinematik). Mit einer Teilprothese kann oft eine raschere Mobilisation und ein natürlicheres Gelenkgefühl mit dem Kunstgelenk erreicht werden. Dies wiederum ermöglicht eine bessere Funktion, was sich beispielsweise in einer höheren Belastbarkeit oder besseren Sportfähigkeit äussert.

    Je nach Situation stehen hierfür unterschiedliche Prothesentypen zur Verfügung, wie unten schematisch aufgezeigt. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen nach zwei Kriterien:

    1. Teilprothese gegenüber Totalprothese: Bei der Teilprothese wird nur ein bestimmter Teil des Gelenkes ersetzt, bei der Totalprothese das ganze Gelenk. Teilprothesen sind innen, aussen, im Gleitlager der Kniescheibe oder kombiniert erhältlich.
    2. Stabilitätsgrad der Totalprothesen: Bei den Totalprothesen wird zwischen einem reinen Oberflächenersatz, bei dem die Bewegung weiterhin durch Ihre Bänder und Muskeln stabilisiert wird, gegenüber einer gekoppelten Prothese unterschieden, welche die Funktion der Bandstrukturen unterstützen oder übernehmen kann.

    Die Prothesenwahl hängt von folgenden entscheidenden Fragen ab:

    • Welche Teile des Kniegelenkes sind betroffen?
    • Sind die Bandstrukturen (Seiten- und Kreuzbänder) stabil und intakt?
    • Liegen Fehlstellungen oder Knochendefekte vor, die korrigiert werden müssen?
    Articon.ch Die Knie-Prothese


    Die Knie-Teilprothese

    Die Praxis articon zählt Landesweit zu den Spezialzentren für Knie-Teilprothesen, also den gezielten Ersatz nur des betroffenen Gelenkanteils bei einer Kniearthrose. Wenn immer möglich und sinnvoll, versuchen wir, mit einer Teilprothese auszukommen. In unserer täglichen Praxis werden seit Jahren über 40% der Patienten so versorgt.

    Nach der wissenschaftlichen Datenlage hat dies zahlreiche Vorteile für den Patienten:

    • Kleinerer Eingriff
    • Natürlichere Kniefunktion (Erhalt der Kinematik)
    • Höhere Patientenzufriedenheit

    Allerdings müssen einige Kriterien erfüllt sein, damit dies auch erfolgreich gelingt:

    • Beide Kreuzbänder müssen intakt sein
    • Keine Bandinstabilität
    • Keine schwere Bewegungseinschränkung


    Die häufig geäusserte Meinung, dass Teilprothesen nicht so lange halten würden wie Totalprothesen, ist wissenschaftlich nicht bestätigt. Richtig ist, dass nach Teilprothesen das Risiko einer Revisionsoperation (Zweit-Operation) bis zum dreifachen erhöht ist. Neuere Daten zeigen jedoch klar, dass dies vor allem mit chirurgischen Abweichungen zusammenhängt und in der Frühphase nach der Operation zur Revision führt. Frühversager hängen mit der Erfahrung des Operateurs in der Teilprothetik, also direkt mit der Eingriffszahl zusammen. Deswegen stellt unsere Sub-Spezialisierung auf die Teilprothetik einen wesentlichen Erfolgsfaktor für ein gutes Resultat mit möglichst kleiner Revisionsrate dar. Des weiteren setzen wir seit Jahren auf die Computer-Assistenz, bzw. sogar Roboter-assistierte Technologien, um Operationsfehler noch weiter zu vermeiden und das Re-Operationsrisiko zu minimieren. Dies wird nachfolgend näher ausgeführt.

    Articon.ch Die Knie-Prothese


    Kombinierte Teilprothesen

    Die nachgewiesenen, zahlreichen positiven Effekte, die der Erhalt beider Kreuzbänder bei der Teilprothetik hat, haben dazu geführt, dass in den letzten Jahren neue Konzepte für die Knieprothesen-Versorgung entstanden sind: Ist mehr als ein Gelenkabschnitt betroffen, können verschiedene Teilprothesen miteinander kombiniert werden.

    In unserer Vorstellung besteht das Kniegelenk aus drei Kompartimenten: innen, aussen und das Kniescheibengelenk. In diesem Konzept der Kombinationstherapie wird selektiv die Oberfläche der jeweils betroffenen Gelenkabschnitte ersetzt. Je nach individueller Situation beispielhaft innen, oder aussen und/oder das Kniescheibenlager. Wie bereits erläutert, können - im Gegensatz zur Totalprothese, die alle drei Gelenkabschnitte mit einem Implantat ersetzt - beide Kreuzbänder des Kniegelenkes erhalten werden. Dadurch bleibt der natürliche Bewegungsablauf besser erhalten und das Knie behält seine angestammte Stabilität und die Propriozeption, was zu einem normaleren Gelenkgefühl führt. Ausserdem kann dieses Verfahren als Knochensparend angesehen werden. Grundvoraussetzungen für eine derartige Versorgung sind analog der Teilprothetik die intakte Bandstabilität.

    Da die exakte Implantation und Abstimmung der einzelnen Prothesenteile bei der kombinierten Teilprothetik technisch sehr anspruchsvoll ist, bieten wir dies aktuell stets in Kombination mit der MAKO Roboter-Technologie an. Diese garantiert die passgenaue individuelle Positionierung der Implantate im Knochen.

    Es ist auch denkbar, dass ein Prothesenteil erst später eine bereits bestehende Teilprothese ergänzt. Wurde beispielsweise früher bereits eine Teilprothese innen implantiert und funktioniert nach wie vor einwandfrei, muss bei einer schmerzhaften Arthrose des Kniescheibengelenks nicht zwingend auf eine Totalprothese gewechselt werden. Bei intakten Bandstrukturen und einem gut erhaltenen äusseren Gelenkanteil, kann mit vielmehr eine zusätzliche Teilprothese des Kniescheibengelenks dazu kombiniert werden.

    Operation und Rehabilitation der kombinierten Teilprothese bei der ersten Operation ähnelt eher demjenigen einer Totalprothese, wobei das Ergebnis wie beschrieben funktionell überlegen ist.

    Articon.ch Die Knie-Prothese


    Knie-Totalprothese

    Die Knie-Totalprothese kann als die Standardversorgung der fortgeschrittenen Kniearthrose bezeichnet werden. Im Gegensatz zur Teilprothese werden hier alle Bereiche des Kniegelenkes ersetzt, also die Innenseite, die Aussenseite und die Gleitfläche der Kniescheibe. Diese Behandlung ist sinnvoll für Patienten, bei denen mehrere Teile des Gelenkes betroffen sind oder bei denen das vordere Kreuzband gerissen ist. Das trifft auf etwa die Hälfte unserer Patienten zu.

    Die moderne Knie-Totalprothese ist heute ähnlich der Teilprothese im wesentlichen ein Oberflächenersatz des defekten Knorpelbelags. Dies bedeutet, dass am Ober- und Unterschenkel für die Prothesenteile aus Metall und Kunststoff je etwa 8-9 mm Knochen entfernt und durch die Prothese ersetzt werden. Am Unterschenkelteil hat es dann noch einen kurzen Kiel, welcher die stabile Verankerung im Knochen sicherstellt.

    Im Unterschied zur Teilprothese muss bei der Totalprothese meistens das vordere Kreuzband entfernt und durch den Prothesenmechanismus kompensiert werden. Wir verwenden sogar überwiegend Prothesen, die beide Kreuzbänder ersetzen, da das hintere Kreuzband seine natürliche Funktion bei liegender Prothese und fehlendem vorderem Kreuzband oft nicht adäquat erfüllen kann. Teilweise berichten die Patienten über ein Klicken in ihrem Gelenk, das durch diesen Kreuzbandersatz-Mechanismus bedingt ist. Das Klicken mag stören, ist aber harmlos.

    Die Patienten bemerken den Unterschied der Total- zur Teilprothese im Alltag häufig nicht wesentlich. Nach erfolgreicher Rehabilitation zeigt sich eine nahezu gleichwertige Alltagsfunktion. Bei höheren funktionellen Belastungen wie beim Sport sind Unterschiede messbar. Patienten mit Totalprothesen sind hier mehr eingeschränkt oder erreichen auch eine geringere Belastbarkeit.

    Durch die hohe Standardisierung der Operationstechnik hat die Versorgung mit einer Totalprothese geringe Re-Operationsrisiken.

    Articon.ch Die Knie-Prothese


    Gekoppelte Knie- Totalprothesen

    Bei einigen Kniegelenken liegen z.B. nach einem Unfallereignis oder durch einen langen Krankheitsprozess grosse Fehlstellungen (Achsenabweichungen) und Instabilitäten vor. Dann ist oft ein reiner Oberflächenersatz nicht mehr möglich. In diesen Fällen verwenden wir Prothesen, welche die betroffenen Seitenbänder am Kniegelenk unterstützen, oder gar ersetzen können - sogenannte gekoppelte, oder teilgekoppelte Prothesen. Durch einen Zapfen-mechanismus oder auch eine Scharnier-verbindung wird das Kniegelenk über die Prothese stabilisiert und geführt. Auch für die Korrektur von X-Beinarthrosen beim älteren Menschen werden diese Prothesen häufig verwendet.

    Da diese Prothesen eine grössere Kraftübertragung auf den Knochen zur Folge haben, müssen sie zusätzlich mit Stielen im Knochen verankert werden, wie auf den Bildern dargestellt. Dadurch ist der Aufwand in der Operation etwas höher, der Patient aber merkt diesen Unterschied in der Regel aber nicht.

    Die modernen Prothesensysteme sind heute allesamt modular, sodass die Prothese auf Ihre individuelle Situation in Bezug auf Grösse, Stabilität und allfällig nötige zusätzliche Teile zusammen gestellt werden kann.

    Da diese Prothesen dem Kniegelenk mehr Führung geben, ist der Bewegungsablauf nicht so natürlich wie mit den anderen, bereits vorgestellten Systemen. Dies kann zu Einschränkungen bei bestimmten Bewegungen führen. Ausserdem weisen sie einen etwas erhöhten Verschleiss und höhere Lockerungsraten im Vergleich zu den anderen Modellen auf.

    Entsprechend werden gekoppelte oder teilgekoppelte Prothesenmodelle von uns nur dann verwendet, wenn die Stabilität im Kniegelenk anders nicht zu erreichen wäre. Meistens stellt diese Instabilität für die Patienten vor der Operation bereits ein massives Problem dar, sodass die Betroffenen dankbar sind, wenn ihr Kniegelenk nach dem Eingriff wieder verlässlich und stabil funktioniert.

    Articon.ch Die Knie-Prothese


    Ablauf der Operation

    Mehrheitlich treten Sie am Tag der Operation ins Spital ein. Hierzu erhalten Sie alle Informationen rechtzeitig zugestellt. Bei Eintritt wird Ihnen noch einmal Blut abgenommen (Testblut für den seltenen Fall einer Transfusion verfällt nach 48 Stunden).

    Vor der Operation haben Sie auch ein Gespräch mit dem Anästhesiearzt, der mit Ihnen das Narkoseverfahren bespricht. Grundsätzlich sind sowohl eine Teil- oder Vollnarkose möglich. Bei einer Teilnarkose können sie während der Operation schlafen oder Musik hören.

    Im Operationstrakt werden Sie zunächst in einem Vorbereitungsraum für den Eingriff vorbereitet. Sie erhalten eine Infusion gelegt, eine Teilnarkose (=Spinalanästhesie) wird ebenfalls hier gelegt. Es werden etwaige Haare im Operationsgebiet entfernt bis es schliesslich in den Operationssaal geht. Dort erfolgt dann im Falle eine Allgemeinanästhesie die Einleitung der Narkose. Nach letzten Vorbereitungen (z.B. Lagerung) wird das Bein desinfiziert und steril abgedeckt.

    Die Operation selbst dauert je nach Komplexität etwa 1-2 Stunden. Der Hautschnitt erfolgt vorne über dem Kniegelenk. Alte Narben werden wenn möglich wieder verwendet und in den Schnitt integriert. Anschliessend wird das Gelenk schichtweise eröffnet. Für die Ausrichtung der Sägeschnitte und damit der Prothese verwenden wir unterschiedliche Hilfsmittel.

    Traditionell erfolgt die Ausrichtung anhand von Knochenstrukturen und Landmarken. Da dies aber eine gewisse Ungenauigkeit beinhaltet, setzen wir seit Jahren zusätzlich Computerassistenzsysteme ein, welche uns bei der Operation unterstützen. Sie liefert genaue Informationen über die Ausrichtung der Prothesenkomponenten und zusätzlich über die Stabilität der Bandstrukturen. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen können dadurch Fehler reduziert und das Risiko einer Re-Operation minimiert werden.

    Nach Abschluss der Sägeschnitte wird zunächst eine Probeprothese eingesetzt und der Bewegungsablauf und das Gelenkspiel geprüft. Ist alles korrekt, kann das Originalimplantat eingesetzt werden. Dies wird entweder zementiert, oder zementfrei im Knochen fixiert. Anschliessend wird ein Schmerzmedikamenten-Cocktail direkt in das Kniegelenk eingespritzt und die Wunde schichtweise verschlossen.

    Der Wundverband erfolgt mit einem Okklusionsverband (Comfeel®), der in der Regel nicht gewechselt werden muss und bis zur Fadenentfernung auf der Wunde verbleibt. Mit diesem Verband können sie ab dem 2. Tag nach Operation auch duschen.

    Nach Operationsabschluss werden Sie im Aufwachraum für einige Stunden überwacht.




    Erfolgsaussichten und Risiken

    Insgesamt zählt die Knieprothesenimplantation zu einer der erfolgreichsten Operationen überhaupt, insbesondere in Hinblick auf die Schmerzreduktion und Wiederherstellung der Funktion. Pro Jahr werden in Europa über 250‘000 Kniegelenke implantiert, in der Schweiz sind es etwa deren 18‘000, sodass von einer Routineoperation gesprochen werden kann.

    Neue Knieprothesen ähneln immer mehr dem natürlichen Kniegelenk. Sie sind aber nach wie vor nur eine Annäherung an die Natur! Eine Knieprothese bleibt daher bislang ein Ersatz mit gewissen Kompromissen. So sind Restbeschwerden unter Belastung nichts Ungewöhnliches. Der Durchschnittspatient gibt ein Schmerzniveau bei Belastung von 1-2 Punkten auf einer Skala bis 10 an.

    Trotz der guten Ergebnisse und Fortschritte in der Therapie sind laut der wissenschaftlichen Literatur dennoch bis zu 20% der Patienten mit dem Resultat nicht ganz zufrieden. Restbeschwerden lokalisieren sich sehr häufig in der Gegend der Kniescheibe. Das Knien ist wegen der Narbe häufig nur eingeschränkt möglich, stellt für die Gelenkprothese aber überhaupt kein Problem dar. Künstliche Kniegelenke sind nicht uneingeschränkt belastbar und fühlen sich oft nicht wie ein normales Kniegelenk an. Sportliche Aktivitäten sind grundsätzlich zwar auch mit einer Prothese durchführbar, zahlreiche Patienten berichten jedoch über gewisse Einschränkungen bis hin zur Sportunfähigkeit. In den meisten Fällen können leichtere Aktivitäten wie Velo fahren, Schwimmen und Golfspielen gut durchgeführt werden, einige gut trainierte Patienten können auch Ski fahren gehen oder Tennis spielen mit ihrem Kunstgelenk.

    Gerade bei sehr aktiven Patienten verschleissen die Kunstgelenke schneller als natürliche Kniegelenke. Nach dem aktuellen Stand der Technikerreicht die Überlebensdauer ca. 15-20 Jahre. Dennoch sind Knie-Totalprothesen häufig die einzige vernünftige Lösung bei einer fortgeschrittenen, schmerzhaften Arthrose.

    Jede Operation geht immer auch mit gewissen Komplikationsrisiken einher. Insgesamt sind Komplikationen auf Grund der hohen Standardisierung selten, jedoch trotz aller Perfektionierung nicht vollständig zu vermeiden.

    Wichtigster Risikofaktor ist heute vor allem der Patient selbst, der durch Alter und Nebenerkrankungen ein persönliches Operationsrisiko mitbringt. Beispielsweise sind ein Diabetes, eine Rheumaerkrankung, eine Blutarmut oder ein deutliches Übergewicht mit einem höheren Risiko für Komplikationen, insbesondere in Hinblick auf Wundheilungsstörungen oder Infektionen assoziiert. Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten birgt ein Risiko für eine Nachblutung. Oder eine Depression, bzw. ein chronischer Schmerz erhöhen das Risiko für bleibende Schmerzen und Unzufriedenheit mit dem operativen Ergebnis.

    Als wichtigste Komplikationen sind zu nennen:

    - Infektionen und Wundheilungsstörungen
    - Bluterguss
    - Lockerung oder Verschleiss der Prothese
    - Knochenbrüche bei Stürzen

  • Meniskusschaden / Meniskusläsion / Meniskusriss+

    Unfall- oder verschleissbedingte Risse im Innen- oder Aussenmeniskus führen typischerweise zu Schmerzen bei belasteten Drehbewegungen, eventuell verbunden mit Einklemmungsgefühl und Schwellung des Knies. Die Schmerzen haben häufig stechende Charakter, das Knie kann deswegen unwillkürlich einknicken.

    Symptome und Diagnostik

    Therapie und Nachbehandlung




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